Töchter als Nussknacker

Männer haben oft eine differenzierte Haltung  gegenüber Frauen, insbesondere Frauen, die nicht in ihren unmittelbaren „Haushalt“ fallen. Alle Frauen also, die nicht Mutter, Tante, Schwester oder Frau/Lebensgefährtin/Freundin sind. Man(n) steht irgendwie immer in einer unsichtbaren Konkurrenz zu ihr.  

Es fängt eigentlich schon im Kindergarten an, dass er immer dann wenn sie etwas aus der Spielzeugkiste holt, auch damit spielen möchte. Und eigentlich kann er ja sowieso alles besser: schneller laufen, höher schaukeln und größer bauen. Manch eine plappert das gegenüber dann einfach mal mundtot und dann ist gut. Jedoch geht diese Rangelei dann auch eben in der Schule  einwenig weiter. So lange eigentlich bis Interessen und Potentiale stark differieren und beide ihr „eigenes Terrain“ entwickeln. Man kooperiert oft nur wenn man muss und baut quasi an verschiedenen Baustellen. Toleranz trifft es wohl am präzisesten: man kennt die Unterschiede und kann damit umgehen und lebt damit. Später an der Universität nähert man sich wieder an, das heisst die Branchen sind oft noch unterschiedlich. Es gibt immer noch Männerdomänen und immer noch Studiengänge mit fast 90% Frauenanteil. Aber dennoch vermittelt die Universität wohl allen mehr oder minder das Gefühl von Gender und Diversity und man kann ins Gespräch kommen.

Arbeitswelten-Männerwelten

Oft sieht man Unternehmen, in denen die Herren gerne unter sich sind. Insbesondere die Führungsetagen in Deutschland sind generell alt und maskulin. Sicherlich hat es so seine Vorzüge homogen und  gleich gesinnt zu sein. Man(n) erspart sich eine Menge Ärger. Alle sind sich relativ schnell einig und nachtragend und zickig ist auch keiner. Manch einer gibt in Zeitungs- und Fernsehinterviews oft an, dass man ja schon gerne Frauen mit im Boot hätte aber diese ja selbst nicht mutig  genug  seien und sich nicht bewerben würden. Ob jedoch die Konditionen passen oder ob es für manch eine überhaupt ein anzustrebendes Ziel ist unter dutzend älteren Männern die Quoten-Dingsda zu sein, das fragt man sich lieber nicht. Laut neuster Studie der Antidiskriminierungsstelle wird jede zweite begrapscht oder belästigt. Klar dass manch eine damit nicht so locker fertig wird und den kürzeren zieht, das heisst sich komplett zurück zieht.

Sinneswandel 

Der späte Sinneswandel kommt bei den meisten Chefs, wenn die eigene Tochter anfängt zu studieren und allmählich sich für Jobs umschaut und beginnt an der Karriere zu basteln. Mit großer Wahrscheinlichkeit fallen manchen Herren dann die Erinnerungen wieder ein. Mit großer Besorgnis, dass das eigene Töchterlein an seinesgleichen geraten könnte, wird manch eine harte Nuss von Chef geknackt. Sicherlich kann man sich nun denken „lieber spät als nie“. Was jedoch die Kolleginnen die jahrzehntelang auf berechtigte Positionen verzichten mussten dazu sagen, dass kann sich ja wohl jeder denken.

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