Ich bin von den Herren Resul Özcelik und Serdar Ablak auf Facebook für die #friendshipChallenge nominiert. Als die Herren die Aktion in Gang setzen, ich schreibe bewusst Herren denn, irgendwie fand ich nur Video Statements von Männern auf meiner Timeline, dachte ich mir:“Na toll! Ist das jetzt wieder so eine Männer-Solidarisierung, Kumpels-forever, oder wie?!“ Ich entschuldige mich für meine voreingenommene Haltung, man(n) möge es bitte auf meine derzeit überlasteten Nebenhöhlen schieben. So, nun bin ich nominiert und wollte eigentlich eine Videobotschaft basteln aber wie gesagt, unter den derzeitigen Umständen hätte man wohl nur die Hälfte verstanden, also daher lieber der Text.
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Freundschaft und damit meine ich wahre Freundschaft ist wohl die bereicherndste zwischenmenschliche Beziehung, die ein Mensch aufbauen kann. Freund heißt im türkischen „ar·ka·daş“. Man sagt, dass der Ursprung dieses Wortes im Sinngehalt darauf zurück geht, dass man einen Freund wie einen schützenden Fels hinter sich wissen soll. Ein Fels, der einen stützt, einen deckt, der Halt gibt. Ich hatte und habe noch sehr viele schöne Menschen, die ich als Freunde im Leben kennen und schätzen gelernt habe. Sie sind unterschiedlich in Religion, Nation, Geschlecht und Alter. Von jedem einzelnen kann ich so viel lernen, aber auch an den schönen Momenten ihres Leben einfach Teil haben.
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Ich persönlich habe immer die Freundschaft des Propheten Mohammed mit den Menschen um sich herum zum Vorbild genommen. Den Freund, so wie er ist annehmen, für ihn immer da sein, in guten und schlechten Zeiten, jetzt im hier und später im Jenseits zusammen sein. Dass letzteres immer noch üblich, möglich und gängig ist, habe ich von Fethullah Gülen, meinem Hocaefendi, gelernt. Einst teilten sich er und seine Freunde das Gebetbuch Cevsen in Kapitel auf, und sprachen sich ab, die jeweiligen Kapitel täglich zu lesen und füreinander zu beten. Jahre später, längst, als die meisten der Freundesgruppe bereits verstorben waren, las Hocaefendi seinen Part weiter. Freundschaft, die Raum und Zeit ungebunden ist, bis in alle Ewigkeit.
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Ich möchte mich öffnen, frei von Vorurteilen und Schablonen und Schubladen sein…Möchte meinen Freunden den Rücken stärken ohne Einschränkungen völlig frei.
Wie Yunus Emre es einst sagte: Wir lieben das Erschaffene um des Schöpfers willen.
In diesem Sinne nominiere ich alle, die gerade in diesen Tagen, trotz allen und allem für die Freundschaft einstehen.