Ich habe einen Vorsatz gefasst: ich werde ab sofort Dinge, die mir gut tun, öfter machen! Mehr Kaffee, mehr Freude, mehr tiefgründige Gespräche, mehr reisen zum Beispiel. Darunter fällt auch die Rubrik „Schreiben“. Dabei geht es mir nicht um das Gelesen-werden sondern lediglich das Schreiben. Es ist für mich wie Yoga, oder für manch einen das Shoppen. Es entspannt ungemein und letztendlich hat man es dann auch schwarz auf weiss. Ergo- ich werde versuchen regelmäßig zu schreiben. Freitags ist ein guter Tag für solch eine Aktivität: die Workloads der Woche sind erledigt und das Wochenende steht bevor. So werde ich also quasi als „Wort zum Freitag“ freitags immer wieder etwas loswerden.
Da hat sich in letzter Zeit auch soviel Material angestaut. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes den ganzen Frühling und den Sommer gesammelt. Habe neues ausprobiert, halbe Sachen abgeschlossen, meine Grenzen abcheckt und neue ausprobiert und vieles dazugelernt. Nach meiner „Schreib-Brache“, meinem sabbatical, freue ich mich wirklich wieder darauf. Es steht ein strammer Herbst und anspruchsvoller Winter bevor. Viele Veranstaltungen und Konferenzen, auf die ich jetzt schon gespannt bin. Was ich denn diesmal wieder mitnehmen darf, obwohl doch eigentlich alle erwarten, dass sie von mir etwas mitnehmen werden? Nein, ich denke es ist jedesmal ein gegenseitiges geben und nehmen. Denn jeder Kommentar, jede Anregung, Kritik oder Frage verändert etwas in einem, man überdenkt oder -arbeitet etwas, und das ist gut, finde ich!
Ich habe mir übrigens auch vorgenommen wieder zu malen und kreativ zu werden. Eigentlich will ich auch ab und zu wieder mal was häkeln oder stricken. Aber am konsequentesten werde ich es mit dem Schreiben nehmen. Ohne wenn und aber sollte diese Königsdisziplin sitzen. Denn irgendwie ist das dann wie eine Verkümmerung der Worte, der inneren Stimme, die man kurz vor dem Anfang zum Schreiben immer so laut aus sich sprechen hört. Meine Stimme hat es zum Glück lange genug mit mir ausgehalten. Sie hat mir immer wieder interessante, amüsante und nachdenkliche Sätze zugeflüstert. Ich aber habe zwar auf sie gehört aber nicht geschrieben. Ähnlich wie beim Fasten- man sitzt vor dem Teller mit Suppe, der Tisch ist gedeckt, der Hunger hat überdimensionale Formate angenommen, aber dennoch wartet man voller Geduld auf den Ruf des Muezzin, denn es ist noch nicht soweit. Und dann, wenn es soweit ist, schmeckt der erste Löffel unbeschreiblich köstlich. Und so ist es jetzt bei mir mit dem Schreiben- es ist nun soweit….
Das muss ich loswerden…