WELTFRAUENTAG- VON FEIERN KANN NICHT DIE REDE SEIN

Heute wird weltweit der Frauentag mehr oder minder gefeiert. Es werden Nelken, Rosen und andere Blumen verteilt. In Berlin bleiben gleich alle zu Hause- es wurde ein Feiertag für die Andacht eingeführt. Vielerorts wird protestiert. Frauen und Unterstützer demonstrieren und wollen aufmerksam machen auf die weltweit facettenreiche Ungleich-Behandlung, sexualisierte Gewalt, Diskriminierung und vieles mehr…. Spätestens am Montag haben sich alle wieder beruhigt, Normalität kehrt ein und die Probleme bleiben die gleichen….

Wir haben vor kurzem noch das 100 jährige Frauenwahlrecht in Deutschland gefeiert. Sicherlich kann man im internationalen Vergleich froh sein, in Deutschland als Frau zu leben und nicht in Ländern, in denen von Selbstbestimmung nicht die Rede sein kann. Vielmehr stellt das weibliche Geschlecht eine erhöhte Gefahr für Genitalverstümmelung, Vergewaltigung und Gewalt dar. Auch zählen weltweit mehr Frauen und Mädchen zu Analphabeten als Männer und Jungen. Bildung wird aufgrund des Geschlechts verweigert. Die Wahl des eigenen Ehepartners ist in patriarchalen Strukturen ein Ding der Unmöglichkeit.

Clara Zetkin forderte 1910  auf dem Zweiten Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen auf, dass Frauenrechte keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte seien und stieß damit den internationalen Frauentag an. Umso mehr verwundert die fanatisch-idiotische Sturheit, dass Frauen sich gerne die Diskriminierung einreden würden oder gar das Bestreben hätten die gesamte Herrschaft an sich zu reißen und Männer hassen.  Für eine derartigen Haltung ist leider jeglicher Versuch der Diskussion vergeudete Energie- es bleibt nur die Hoffnung, dass diese Ideologie ausstirbt!

Mehr Widerspruch ist kaum mehr möglich!

Anfang dieser Woche wurden im Forbes Magazin die Erfolgreichsten der Erfolgreichen gekürt. Ganz vorne mit dabei die 21 jährige „Selfmade Milliardärin“ Kylie Jenner. Mit ihrem Make-up Imperium hat die junge Frau binnen kürzester Zeit ein Vermögen von 1 Milliarde US Dollar erwirtschaftet. Auf der anderen Seite protestieren gerade heute viele Frauen für ein sicheres und humanes Leben, ein Recht auf Bildung und für Sicherheit im Alter, um nicht mit Armut kämpfen zu müssen. An vielen Stellen der Welt ist ein prekäres Leben leider unumgänglich! Selbst wenn im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10.12.1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (VN) als Resolution verkündet wurde festgelegt wurde, dass alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren werden, greift dieses Menschenrecht immer seltener gerade bei Frauen.

Terre des Femmes hält fest, dass Menschenrechtsverletzungen an Frauen  unter anderem:

  • Handel mit Frauen auf der ganzen Welt als billige Arbeitskräfte, Katalogbräute und Zwangsprostituierte,
  • Nichtanerkennung der Verfolgung von Frauen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit als Asylgrund,
  • Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts von Frauen über ihren Körper,
  • z.B. Zwangssterilisationen und genitale Verstümmelung,
  • sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen,
  • Abtreibung von weiblichen Föten,
  • Zerstückelung und Vermarktung des weiblichen Körpers durch Gen- und Reproduktionstechniken.

umfassen.

Frauen, die aus benannten Gründen es schaffen zu fliehen, begegnen heute oftmals einer zweiten Entzauberung. Sie erfahren in den neuen Zufluchtsorten Intersektionalität,  d.h. Diskriminierung, die in mehrfacher Ebene greift.  Zu diesen Dilemmas kann man Stigmatisierung, Rassismus, Islamophobie u. ä. aufzählen. Ebenso unterbindet die Absprache von Emanzipation durch weiße Feministinnen jegliche Möglichkeit eines Neustarts in der Wahlheimat.

Umso mehr erscheint es gerade heute ungemein unrealistisch und falsch in Feierlaune von einem Feiertag zu sprechen und überall symbolisch Blumen zu verteilen. Wir haben zwar heute den Weltfrauentag im Jahre 2019- aber von feiern kann nicht die Rede sein!

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